Hofbesuch bei Bettina Trapl zum Thema Herkunftskennzeichnung

Bettina Trapl betreibt mit Ihrer Familie einen Ackerbau-Betrieb in Sarasdorf (Gemeinde Trautsmannsdorf an der Leitha).

Die österreichische Landwirtschaft produziert nach deutlich höheren Qualitäts- und Umweltstandards als andere Länder. Damit die Konsumenten diese Qualität und Herkunft erkennen, ist es dringend notwendig, Herkunftskennzeichnungssysteme lückenlos und verständlich weiterzuentwickeln.

Das Ziel, den Absatz der österreichischen Qualitätsprodukte und die regionale Versorgungssicherheit zu stärken, wird mit verschiedenen Maßnahmen verfolgt:

  • Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung (öffentlich und privat) und in verarbeiteten Lebensmitteln ab 2021 (siehe Regierungsprogramm 2020 – 2024).
  • Freiwillige Selbstverpflichtung der Bundeseinrichtungen zur nachhaltigen und regionalen Beschaffung.
  • Vereinfachte Teilnahme regionaler Betriebe an den Beschaffungsprozessen der öffentlichen Einrichtungen (= Dynamisches Beschaffungssystem, DBS).

 

Bislang gibt es gesetzlich verpflichtende Herkunftskennzeichnung nur bei bestimmten Lebensmittelgruppen: Frischobst und -gemüse, unverarbeitete Eier, Rind-, Schweine-, Schaf, Ziegen- und Geflügelfleisch, Fisch und Fischereierzeugnissen (wenn im Meer gefischt wurde), Honig und Olivenöl. Bei Fleisch betreffend die Kennzeichnungsvorschriften verpacktes frisches, gekühltes, tiefgekühltes Fleisch und Faschiertes. Diese Regelungen gelten insbesondere bei der Abgabe an Endverbraucher (dh im Handel).

Seit 1. April 2020 gilt auch die sogenannte „Primärzutatenverordnung“, die aber nicht auf Herkunftskennzeichnung abzielt, sondern lediglich Irreführung und Täuschung verhindern soll. Wird freiwillig die Herkunft eines Produktes angegeben und ist diese nicht identisch mit dem Herkunftsort beziehungsweise dem Ursprungsland seiner primären Zutat, so ist dies explizit zu kennzeichnen.

Es gibt bislang weder eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung am Teller (d.h. Gemeinschaftsverpflegung oder Gastronomiebetriebe) noch eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte.

 

Über „Hofbesuche“:

„Hofbesuche“ ist die neue P3tv-Serie in Kooperation mit dem NÖ Bauernbund. Dabei besucht P3tv Bäuerinnen und Bauern aus ganz Niederösterreich. Die Niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern zeigen ihren Hof, erzählen von ihrem Werdegang und sprechen über aktuelle Themen in der Landwirtschaft.

Weitere Ausgaben von „Hofbesuche“, die in Kürze auf P3tv erscheinen:

 

Beitragsgestaltung: Jürgen Winterleitner

 

Sendung vom 24.12.2021